Nävekvarn

 Nävekvarn, Donnerstag, 29.05.2025

Zur besseren Verfolgung unseres Törns habe ich auf vielfachen Wunsch eine Karte mit Stationen angefertigt. Ich vergesse immer wieder, dass nicht alle Schweden so gut kennen wie ich, sorry.
 

P1          Västervik, etwas nördlich ist Loftahammar, da lag die Lambo im Winterlager
P2          Gryts Varv
P3          Arkösund
P4          Oxelösund
P5          Trosa
P6          Nynäshamn
P7          Dalarö
P8          Stavsnäs
P9          Sandhamn
P10        Stockholm
P11        Furusund

Das sind die Hauptstationen auf unserem Weg nach Norden bis wir wieder umdrehen, dann gibt´s eine Aktualisierung der Karte.

Am Dienstag sind wir von Arkösund nach Nävekvarn (11sm, östlich P4) bei zunächst sehr moderaten, südlichen Winden gesegelt. Wir lassen uns viel Zeit, denn wir werden erst am 16. Juni in Stavsnäs (P8) erwartet.

Im Laufe der nächsten Stunden frischte der Wind auf, bei Raumschotkurs (Wind quer zum Schiff bis achterlich) lief die Lambo in der Spitze 6kn.

Aber auffrischender Wind (5Bft) ist dann nicht mehr lustig, wenn du in den Hafen kommst und nur Stege in Luv vorhanden sind, du wirst von Steg durch den Wind weggedrückt. Zunächst hatten wir einen Platz in Lee, Gisela wie üblich sofort an Land mit Kimi, ich räume auf. Dann wurde ich aber vertrieben, weil dort Yachten zu Wasser gelassen wurden. Gottseidank war auf dem Leesteg ein Mitarbeiter der Werft und hat die Leinen angenommen. Bis dann die Lambo sicher am Steg lag waren Muckis gefordert.

Nävekvarn hat eine lange industrielle Tradition, hier wurden seit dem 16. Jahrhundert Gussteile hergestellt, unter anderem für Kanonen für den Dreißigjährigen Krieg. Das Gießereigeschäft wurde bis 2010 weitergeführt, heute sieht man davon nur wenige Überreste. In jedem 2. Häuschen standen damals die Holzöfen zur Schmelze des Eisens. Wo früher die Gießerei war, ist heute eine große Werft für Segel- und Motoryachten, es wird eifrig geslippt. Heute zeigt nur noch das Herregard vom alten Reichtum.

Nävekvarn ist wie viele schwedische Kleinstädte geprägt von Einfamilienhäusern mit großen Vorgärten, die Rasen sauber getrimmt.

Noch ein kleiner „Ausflug“ ins Maritime. Auf der Karte seht ihr waagerechte und senkrechte Striche. Die waagerechten stellen die Breitengrade, die senkrechten die Längengrade dar. An den Seiten der Karte sind Gradzahlen aufgetragen, z.B. 58° 38´ und 016° 48´. Entfernungen werden an der rechten oder linken Seite gemessen, so sind es von Arkösund nach Nävekvarn ca. 10sm.

Morgen geht es weiter nach Oxelösund, heute waren nur schwache Winde aus West  (genau von achtern = von hinten) angesagt, deshalb haben wir noch einen Tag drangehängt.

Nävekvarn, 17 Uhr, strahlend blauer Himmel, 19°

Gryts Varv, Tyrislöt, Arkösund

Sonntag, 25.05.2025, abends in Arkösund

Am Freitag 23.05. war Gryts Varv unser Ziel, 30sm nördlich. Ist zwar ein langer Schlag für unsere Crew (Kimi), aber dazwischen gibt es keine Häfen. Der Wind kam genau aus Süd mit 4 Bft, an sich moderat, aber halt genau von achtern. Es hat ordentlich geschaukelt, Kimi war not amused. Nach 7 Stunden waren wir dann am Ziel.

In Gryts Varv am Steg kommt uns ein Mann entgegen: „Das Restaurant ist noch nicht offen, aber wir sind ja da und können euch Schnitzel und Pommes anbieten“. Prima, wir kommen.
Im Lokal ist nur ein Tisch gedeckt, der Wirt kommt und eröffnet uns, dass sie erst am 25.05. die Alkohollizenz erhalten, er kann nur Softgetränke anbieten. Trinken wir den Wein halt anschließend an Bord.
Es ist definitiv noch keine Saison in Schweden. Aber die Toiletten und Duschen sind geöffnet. Da Gryts Varv nur eine große Werft ist, gibt es außer dem Restaurant keine Infrastruktur, deshalb sind wir am nächsten Tag weitergesegelt.

Samstag, 24.05. wollten wir nach Tyrislöt (13sm), da waren wir bisher noch nicht. Nach dem gestrigen langen Schlag war das eine Erholung, da zwischen den Schären kaum Seegang ist.
Laut Hafenhandbuch ein netter Hafen mit Campingplatz und kleinem Laden. Sowohl Gisela als auch ich haben das Hafenhandbuch nicht richtig gelesen, es gibt dort nämlich keinen Strom und kein Wasser am Steg,  Toilette und Dusche können am Campingplatz benutzt werden. Was nun?

Nach einem Spaziergang für Kimi hieß es „Leinen los“ und ab nach Arkösund (15sm), bei leicht zunehmendem Wind. Auch in Arkösund ist der Hafen leer, das Hotel hat noch nicht geöffnet, eine Kneipe hat Freitag, Samstag und Sonntag von 11 bis 16 Uhr geöffnet.
Aber es gibt Wasser und Strom am Steg, die Toiletten und Duschen sind nur 300m entfernt und der ehemals kleine Lebensmittelladen ist frisch renoviert und hat ein großes Angebot. Alles ok.

Die Sache mit Querwind (5Bft) und Anlegen ist nicht einfach für die hohen Aufbauten der Lambo. Nach dem 3. gescheiterten Versuch, in Lee an den Steg zu gehen, haben wir halt den Steg in Luv genommen. Für Nichtsegler: In Lee wirst du vom Steg weggedrückt und liegst ruhig, in Luv wirst du auf den Steg gedrückt und die Fender dazwischen knarzen die ganze Nacht.
Am nächsten Morgen haben wir dann mit Hilfe eines Schweden dann doch an einem Platz in Lee  festmachen können.

Morgen bleiben wir noch hier, am Dienstag geht es weiter, mal sehen wohin.

Sonntagabend, 21:30 Uhr, bewölkt, 13°, Wind aus Süd 5Bft

 

Idö

Donnerstag, 22.05.25, Abends auf Idö

Die letzten Tage waren mit einigen Arbeiten ausgefüllt. Am Montag kam die Lambo ins Wasser, nachdem die Werft die letzten Ausbesserungen abgeschlossen hatten. Sollten schon vor 14 Tage erfolgen, aber sie sind immerhin fertig geworden. Bis zum Schlafengehen haben wir angefangen, das Schiff zu putzen, sind aber nicht fertig geworden, morgen ist auch noch ein Tag. Die erste Nacht auf dem Schiff war recht frisch, die Heizung sprang nicht an.

Am Dienstag war Mastsetzen angesagt, damit hatte die Werft ihren Job erledigt. Gisela hat den Großeinkauf gemacht, ich habe das Rigg getrimmt und die Bäume angeschlagen. Gefühlt tausend Kleinigkeiten fallen an, am Abend war die Lambo zum Auslaufen bereit.

Mittwoch ging es einen kleinen Schlag (17sm) nach Västervik, wir hatten keine Kaffeekanne mitgenommen. Nach dem Einkauf noch einmal in das Restaurant Mocca Deli, Pizza essen. Zurück auf dem Schiff funktionierte die Heizung, Gottseidank.

Die nächsten Tage soll laut Windvorhersagen der Wind aus südlichen Richtungen kommen, unsere Pläne einige Tage nach Süden zu segeln haben sich damit erübrigt. Ein Hüpfer aus der Schlängelei um Västervig  ging nach Idö, laut Hafenhandbuch sehr nett. Aber hier ist mausetote Hose. Kein WC, keine Dusche, kein Café, alles verrammelt. Aber am Steg gibt es Strom, unser Heizöfchen macht das Deckshaus warm. Denn die Heizung funktioniert nicht. Auch nach vier Stunden Fehlersuche kein Erfolg.

Morgen geht es nach Gryts Varv (30sm), ein größerer Yachthafen mit gutem Restaurant, hoffentlich hat da die Saison schon angefangen.

Idö, 20 Uhr, sonnig, 10°

Die ersten Tage

 Donnerstag, 22.05.25, Abends auf Idö

Die letzten Tage waren mit einigen Arbeiten ausgefüllt. Am Montag kam die Lambo ins Wasser, nachdem die Werft die letzten Ausbesserungen abgeschlossen hatten. Sollten schon vor 14 Tage erfolgen, aber sie sind immerhin fertig geworden. Bis zum Schlafengehen haben wir angefangen, das Schiff zu putzen, sind aber nicht fertig geworden, morgen ist auch noch ein Tag. Die erste Nacht auf dem Schiff war recht frisch, die Heizung sprang nicht an.

Am Dienstag war Mastsetzen angesagt, damit hatte die Werft ihren Job erledigt. Gisela hat den Großeinkauf gemacht, ich habe das Rigg getrimmt und die Bäume angeschlagen. Gefühlt tausend Kleinigkeiten fallen an, am Abend war die Lambo zum Auslaufen bereit.

Mittwoch ging es einen kleinen Schlag (17sm) nach Västervik, wir hatten keine Kaffeekanne mitgenommen. Nach dem Einkauf noch einmal in das Restaurant Mocca Deli, Pizza essen. Zurück auf dem Schiff funktionierte die Heizung, Gottseidank.

Die nächsten Tage soll laut Windvorhersagen der Wind aus südlichen Richtungen kommen, unsere Pläne einige Tage nach Süden zu segeln haben sich damit erübrigt. Ein Hüpfer aus der Schlängelei um Västervig  ging nach Idö, laut Hafenhandbuch sehr nett. Aber hier ist mausetote Hose. Kein WC, keine Dusche, kein Café, alles verrammelt. Im Sommer muss es hier richtig brummen, das Restaurant oberhalb des Hafens hat mindestens 80 Plätze und ist ganz neu.
 

Aber am Steg gibt es Strom, unser Heizöfchen macht das Deckshaus warm. Denn die Heizung funktioniert nicht. Auch nach vier Stunden Fehlersuche kein Erfolg.

Morgen geht es nach Gryts Varv (30sm), ein größerer Yachthafen mit gutem Restaurant, hoffentlich hat da die Saison schon angefangen.

Idö, 20 Uhr, sonnig, 10°

Start in die Saison 2025

Heikendorf, Samstag 17.05.2025

Moin

Es geht wieder los, die Segelsaison beginnt. Gisela, Kimi und ich sind begierig, „Leinen los“ zu hören, die meiste Begeisterung ist wohl auf meiner Seite.

Morgen fahren wir mit einem vollgepackten Auto – O-Ton Gisela: kann das Auto so viel zuladen? – nach Loftahammar. Am Montag soll die Lambo ins Wasser kommen. Wird spannend wie immer, wenn dein Schiff am Haken hängt. Alles dicht? Batteriecheck, Motor Probelauf. Dann wird aufgeriggt: Masten setzen, Wanten spannen, Bäume und Segel anschlagen. Bevor die Lambo beladen wird muss das ganze Schiff geputzt werden, alle Wände, Decken und Schapps werden nass gewischt.

Dienstag wird eingekauft und die Lambo ausreichend verproviantiert, Mittwoch stechen wir in See, zunächst Richtung Süden.

Soweit der Plan, aber manchmal kommt das Leben dazwischen, klopf auf Holz.

Mast- und Schotbruch

knut