Saltsjöbaden und Stockholm

Freitag, 20.06.2025, abends Stockholm, Wasahamn

 

Am Dienstagnachmittag sind Klaus und Nici gekommen und wir haben kräftig Giselas Geburtstag gefeiert. Geplant sind 7 Tage Segeln, aber wohin solange mit dem Auto? Die Parkpreise von sek250 (ca. €22) pro Tag sind nicht wenig und die Plätze sind offen und nicht bewacht.

Vormittags gehen Gisela, Kimi und ich durch die Siedlung und kommen an einem Haus mit großem Carport vorbei, das wäre genau das Richtige. Knut:“ Wenn ich dort jemand sehe, spreche ich ihn an“. Da kommt eine Frau zur Tür raus und ich schildere mein Problem und frage, ob wir hier das Auto für eine Woche abstellen dürfen. Die Frau antwortet auf Deutsch, wie das denn ablaufen sollte. Lange Rede, kurzer Sinn: es klappt, wir können das Auto bei ihr abstellen, als Parkgebühr will sie nur €50 akzeptieren. Brandenburg, sei gegrüßt.

Zunächst steht Stockholm auf dem Plan und am Mittwochmorgen geht es nach einem gemütlichen Frühstück bei gutem Westwind nach Süden. Aber um die Ecke Richtung Saltsjöbaden kommt der Wind dann doch genau von vorne und der Rest übernimmt die Volvogenua.

In Saltsjöbaden wird dann das Geburtstagessen nachgeholt und am nächsten Morgen durch ein wunderschönes, enges Fahrwasser Richtung Stockholm motort.
 

Erst dann zum Schluss waren noch ein paar Segelmeilen drin. Angelegt haben wir dann wie im letzten Jahr im Wasahamn direkt am Wasamuseum.
Ich habe dann ein Taxi zum Krankenhaus in Danneryd genommen, damit ein Doktor mein Bein besichtigt und mir ein Antibiotikum verschreibt, das wirkt. Hab dann auch eine 24h-Apotheke gefunden und ein hoffentlich wirksames Mittel erstanden. Klopf auf Holz.

Am Freitag (Midsommarafton, hoher Feiertag in Schweden, sind fast alle Geschäfte geschlossen, aber Nici und Gisela erststehen bei Ålehns ein T-Shirt – sogar im Ausverkauf! Dann sind wir durch Gamla Stan (Altstadt) geschlendert und haben einen kleinen Imbiss genommen. Zu Midsommar haben viele Frauen Blumenkränze im Haar, traditionell Gänseblümchen aber Plastik geht auch.

 

Am Abend hat uns Klaus dann erneut zum Geburtstagessen eingeladen und wir sind mit dickem Ranzen zurück aufs Schiff. Nach 15000 Schritten waren alle müde und sind ziemlich schnell ins Bett.

Morgen geht es nach Grinda, ca, 21sm allgemeine Richtung Nordost. Sollte gemütliches Segeln bei Wind aus Südwest und 4Bft sein.

Stockholm, 23 Uhr, 17°, kein Wind

 

Skepparholmen und Stavsnäs

 Montag, 16.06.2025, abends Stavsnäs

Und wieder ein Motortag. Wir müssen nach Stavsnäs, also bleibt uns nur der Motor, auch Volvo-Genua genannt. Nach dem lauten Abend – Schluss war Punkt Mitternacht – sind wir  um 11 Uhr von Saltsjöbaden Richtung Stavsnäs aufgebrochen. Wollten dann einen Zwischenstopp in Malmakvarn einlegen, kennen wir vom vorigen Jahr, ist sehr gemütlich.
Nach dem Anlegen mit Hilfe der Hafenmeisterin scheint alles klar, aber als wir ein paar Stunden später buchen wollen, nix da! Der Hafen nimmt nur Yachten bis 8to Gewicht auf. Im letzten Jahr war das kein Problem, aber heute müssen wir weiter in die nächste Bucht, auf Skeppersholmen.
Hier ist gar nichts los, denn das ist eine Insel, 50m breit und 200m lang, hat aber einen gut ausgebauten Hafen. Eine Sauna mit Holzofen, Aussendusche mit warmen! Wasser, Vereinsheim und abends ist der Steg beleuchtet. Hier in der Saison ist bestimmt was los, aber heute ist tote Hose. Strom gibt es und die Toilette ist offen. Wir haben also eine Insel für uns alleine.
   

Stavsnäs ist ein Fährhafen zu den nahe Inseln, riesige Parkplätze, aber kein gemütlicher Segelhafen mit Atmosphäre. Etwas weiter weg findet man viele neue Einfamilienhäuser mit top gepflegten Gärten und man kann da schön laufen. Wir warten auf Klaus und Nici, die morgen im Laufe des Tages eintrudeln werden.
Morgen früh soll der Wind erst aus Nordwest kommen, dann gegen Mittag einschlafen und dann wieder aus Südwest mit 3 bis 4Bft wehen. Da wollen wir hin, wieder schlecht. Und das an Giselas Geburtstag.

Noch ein paar Impressionen von Saltsjöbaden.
Links das Damenbad, rechts für die Herren und in der Mitte gemischt

Damenbad
Herrenbad

Vom Bootsanleger bis zum Haus muß man ganz schön kraxeln.

Abends 21 Uhr, 19°, Wind 3Bft aus Südwest

Dalarö und Saltsjöbaden

Samstag, 14.06.2025, abends Saltsjöbaden

Dalarö

Am Dienstag, 10.06. sind wir wieder einmal einen kurzen Schlag gesegelt, Kurs Nordwest von Utö nach Dalarö. Ein paar Segelmeilen haben den Abstand zu den Motormeilen wieder etwas vergrößert. In Dalarö wollen uns mein Bruder mit Frau und Hund Spot auf ihrer WoMo-Tour besuchen.
 

Es waren zwei lustige Tage, viel erzählt und viel gelacht. In Dalarö gibt es viel zu sehen, es ist ein gemütliches Städtchen mit einem sehr guten Restaurang, das Ankaret. Wir waren an beiden Abenden dort!
   

Wir haben uns dann mal um das Problem der Steuerung gekümmert. Die Vermutung war mangelndes Hydrauliköl. Es fehlte tatsächlich Öl, aber die anschließende Probefahrt  zeigte den gleichen Fehler, der Autopilot kann den Kurs nicht halten. Die Fehlersuche geht weiter.
   Uns gibt es auch noch

Noch ein kleiner Ausflug ins schwedische Gesundheitswesen. In Dalarö gibt es eine Vårdcentral, besetzt mit einer Krankenschwester und jeden zweiten Tag kommt ein Arzt. Die Krankenschwester hat mein Bein versorgt und am nächsten Tag hat der Arzt auch draufgeschaut, ein paar Fragen gestellt und mir ein Antibiotikum verschrieben. Die Information hat er an eine Apotheke geschickt, dort kann ich sie abholen. Wie, nicht hier in Dalarö? Nein, in Västerhaninge, und nur dort. Nach Västerhaninge sind es nur 25km, mit dem Bus einmal umsteigen. Gottseidank kann mein Bruder mit seinem WoMo den Bus ersetzen. Ist schon gewöhnungsbedürftig.

Unter am Fähranleger haben wir dieses Faltblatt gefunden. Es zeigt die diversen Fährverbindungen rund um Stockholm. Man hat das Gefühl,  jeder Steinhaufen wird angelaufen.

Saltsjöbaden

Am Freitag, den 13.06. Richtung Norden. Als Seemann ist man abergläubig und beginnt keine Reise an einem Freitag. An einem Freitag, den 13. verlässt man nie den Hafen. Auf See bin ich auch etwas abergläubig, 😉habe mir aber nix anmerken lassen. Schwacher Wind aus Süd brachte uns dann einen Motortag mit 14sm.

Saltsjöbaden ist ein Ort mit der Geschichte feinerer Kreise. Gegen Ende des 19. Jahrhunderts kam ein gewisser K.A. Wallenberg auf die Idee, dass Stockholm ein Seebad braucht. In Rekordzeit wurde das Seebad gebaut, die Reichen und Schönen bauten schicke Villen, das Grandhotel wurde gebaut, der Eisenbahnanschluss erstellt und die drei Seebadenanstalten geschaffen. Eins für die Damen, eins für die Herren und eins dazwischen. Das ist heute alles tip top in Schuss, eine wahre Augenweide. Beim Anlegen hatten wir keine Zeit zu fotografieren, werde ich aber nachreichen.
  

 Beim Großeinkauf haben wir vor dem ICA einen klimatisierten Hundeparkplatz gefunden.

Am Dienstag kommen Klaus und Nici aus Ulm und werden ein paar Tage mit uns segeln. Die Wettersituation ist nicht stabil, deshalb ist unser nächsten Ziel noch unbekannt, irgendwo in der Nähe von Stockholm

Saltsjöbaden, 22 Uhr, 19°, schwachwindig

Es steppt der Bär (Vorglühen für Midsommar nächstes Wochenende), aber um 24 Uhr ist Stille.

 

Landsort, Nynäshamn, Utö

 Montag, 09.06.2025, abends auf Utö

Zunächst Landsort auf Öja, Donnerstag 05.06.

Die Insel Öja ist 4km lang und 400m breit, genau von Nord nach Süd gerichtet. Landsort leitet sich ab von „Lands oort“, das südlichste Kap des Landes. Im malerischen Dorf (Storhamn) am Südende der Insel ist eine der wichtigsten Lotsenstationen Schwedens, die meisten der 25 bis 30 Bewohner sind mit dem Lotsendienst verbunden. Und jeder hat einen Briefkasten.

Ein kleiner Laden, ein Café, eine Kirche, vielmehr gibt es nicht. Heute ist alles noch geschlossen, wie bisher überall. Aber im Sommer letzten Jahres war hier richtig was los.

 

Der Hafen Skravleviken im Norden ist sehr klein, Toiletten und Duschen sind vorhanden, kann man aber auch bei einem Hafengeld von SEK 385 (ca € 35) verlangen.
Die Hafengebühren haben überall deutlich angezogen.

Gesegelt sind wir auch, ganz gemütlich die 15sm bei moderatem Wind aus den richtigen Richtungen. Gegen Abend wurde es dann doch ruppiger und wir waren froh, windgeschützt in der Bucht zu liegen.

Nynäshamn (P6), Freitag 06.06. bis  Samstag

Der Wind kommt genau aus Süd und wir müssen genau nach Nord. 5Bft und alte Windsee, kein gemütliches Segeln mehr. Wir versuchen es, aber trotz Bullenstander eiern wir in den Wellen hin und her. (Bullenstander nennt man eine Leine von der Baumnock weit nach vorn um den Großbaum zu stabilisieren.) Die Hälfte gesegelt und dann den Rest motort.
Rechtzeitig im Hafen zu sein lohnt sich manchmal, speziell wenn es immer stärker windet. Am Abend legt der Wind auf 7Bft im Hafen zu, drei Leinen am Steg und zwei Leinen an der Boje und du kannst ruhig schlafen.
Hier in Nynäshamn ist am Hafen schon richtig was los, die Restaurants haben offen, bei den Eisdielen stehen die Leute auch schon Schlange, der Gemüsestand hat wie im letzten Jahr tolles Gemüse und in der Rökeri steppt der Bär. Drei Frauen hinter der Theke und im Laden warten über 10 Menschen auf Bedienung. Wenn du hier reingehst kommst du mit mehr raus, als du einkaufen wolltest.

Nynäshamn hat auch eine gediegene Seite, eine Insel etwas abseits der Stadt.

Vor 2 Wochen habe ich ziemlich heftig das Schienbein poliert, gestolpert und an der Treppenstufe zum Halten gekommen. Der 5 cm Riss will nicht richtig heilen, also will ich zu einem Doktor und mir was verschreiben lassen.
In Nynäshamn gibt es keine Arztpraxis. Ich müsste zum nächsten Krankenhaus ca. 35km Richtung Stockholm. Was dem Herrn Lauterbach so vorschwebte ist hier in Schweden schon lange Wirklichkeit. Es wird auch ohne Arzt gehen, dauert nur etwas länger.

Auf Utö, Sonntag 08.06. bis Montag

Von Nynäshamn nach Utö sind es nur 12sm, aber ohne Wind sind es halt 12sm unter Motor. Unsere Bilanz Segel- gegen Motormeilen verschlechtert sich zusehends, nur noch 92 zu 70. Aber Nynäshamn lädt nicht zum weiteren Verbleiben ein, ist halt nur eine andere Stadt.

Auf Utö waren wir schon letztes Mal, allerdings im Juli. Da war es richtig voll, mit Ach und Krach haben wir noch einen Platz, eingezwängt zwischen zwei Motoryachten ergattert. Heute ist der Hafen leer, mit uns noch zwei Segelyachten und eine dicke Motoryacht. Weil nix los ist, legen wir uns längsseits an den Steg, ist zwar teuer aber der Kimi kommt besser von Bord.

Die Liegegebühr für eine Nacht inkl. Elektrizität beträgt SEK 920, ungefähr € 82! Unglaublich

Je näher man nach Stockholm kommt, desto teuer werden die Gebühren, aber so viel?

Mal sehen, wie es in Dalarö aussieht, da wollen wir morgen hin. Vorausgesagt sind 4Bft aus südlichen Richtungen, könnte ein schöner Segeltag werden.

Abends 22 Uhr, bedeckt, 15°, schwachwindig

 

Trosa

Mittwoch, 04.06.2025, abends Trosa

Eine Tag, um das Halse-Manöver zu trainieren. Gezählt habe ich nicht, aber auf den 15sm nach Aspöfladen haben wir gefühlt 30 mal gehalst. Ging immer besser, trotz manuellem Steuern. Die Korrektur des Autopiloten war doch nicht erfolgreich gewesen.
Das Problem mit dem Besan lag an der Manöverleine, die den Besan zum Bergen (Segel runter holen) in den Baum einrollt. Die Leine war aus der Trommel gesprungen und hat einen Überläufer produziert. Wicklung für Wicklung musste die Leine von der Trommel gepult werden, nach einer ¾ Stunde mit viel Gefluche war es geschafft. Dann den Besan aus der Unterliekschiene abschlagen und als Rolle an Deck legen.

Aspöfladen ist eine wunderschöne Bucht im Naturschutzgebiet Stendörren auf Aspö. Viele kleine und größere Inseln, die zum Teil mit Hängebrücken verbunden sind. Wir haben mitten in der Bucht an einer Boje der schwedischen Kreuzerabteilung festmachen können. Eine Schweizerin, die alleine unterwegs war,  hatte sie gerade freigemacht.

Am Dienstag bei leichten, südlichen Winden ging es nach Trosa (P5), auch ein Katzensprung. Seit 2 Wochen haben wir fast nur südliche Winde, hoffentlich dreht das irgendwann mal um.

Trosa ist entlang der Trosaan eine sehr schöne alte Stadt, abseits davon gibt es allerdings Neubaugebiete, aber keine Hochhäuser. Da sich seit letztem Jahr nichts geändert hat, hier die alten Bilder. Hier werden übrigens die Inga Lindström Filme gedreht.
 

In Trosa hat der liebe Kimi in letzten Jahr ein unfreiwilliges Bad im Hafen genommen, beim Sprung auf die Lambo gings daneben. Bei der Rettungsaktion habe ich dann auch noch meine beste Brille verloren.

Zu erwähnen sind noch die Reparaturen. Der Besan ist wieder startklar, den Autopiloten habe ich neu kalibriert und hoffe, in die richtige Stellung. Und die Heizung hat sich auch wieder zur Arbeit gemeldet.

Morgen geht es nach Landsort auf der kleinen Insel Öja, halbwegs zwischen Trosa und Nynäshamn (P6).

Trosa abends 22 Uhr, bewölkt, 14°, schwacher Südwind

Aspöfladen

 Montag, 02.06.2025, abends Aspöfladen

Ich war etwas faul mit schreiben, aber es ist bis heute nichts Bewegendes passiert.

Am letzten Freitag hieß das Ziel Oxelösund (P4), alles ganz easy, gerade mal 13sm bei moderaten Winden.
Oxelösund hat einen Industriehafen und zwei Yachthäfen, einer bei der Stadt und einer etwas außerhalb am Naturschutzgebiet Femöre.

Der Hafen bei der Stadt ist richtig aufgemotzt worden, Wildgänse finden das auch schön.

Attraktiv ist Oxelösund vor allem durch die Einkaufsmöglichkeiten.
Es gibt ICA, Systembolaget, Apotheke und einiges mehr.
ICA ist DIE Lebensmittelkette in Schweden. Gestaffelt nach Größe, ICA Nära (Tante Emma), ICA (wie kleiner Edeka), ICA Maxi und ICA Kwantum, ein Vollsortimenter.
Im Systembolaget gibt es Alkoholika mit mehr als 3,5% Alkohol, in Supermärkten gibt es nur Dünnbier, max 3,5%.
Aber der Systembolaget hat nur begrenzte Öffnungszeiten. Das staatliche Unternehmen dient als Instrument der Alkoholpolitik mit dem Ziel, den Alkoholkonsum in Schweden einzudämmen. Na den Prost und viel Glück.
Wir haben gebunkert.

Im vorigen Jahr sind wir nach Gamla Oxelösund gelaufen, 2km hin und 2km zurück am Eisenwerk vorbei in glühender Hitze. Hat sich aber gelohnt, denn wir haben in einem wunderschönen, alten Café im Garten Kaffee getrunken. Diesmal haben wir uns das verkniffen, war höchstwahrscheinlich eh noch geschlossen.
 

Wir wollten nur 2 Tage dort bleiben, aber auf Sonntagabend war Starkwind vorhergesagt und der kam auch. Mit 7Bft, in Böen 8Bft hat es gepfiffen, die Fender haben ordentlich Zunder gekriegt. Aber alles ist heilgeblieben.

Am Montagmorgen war es immer noch windig, Vorhersage 3 bis 4Bft. 14Sm bis zu unserem Tagesziel Aspöfladen, zwischen Oxelösund und Trosa, eine sehr schöne Ankerbucht inmitten eines Naturschutzgebiets. Hört sich nicht schlecht an.
Aus dem Hafen raus, in den Wind und Segel setzen. Hoppla, das sind eher 5Bft. Wir laufen vor dem Wind und durch die wechselnden Kurse zwischen den Inseln und Untiefen müssen wir eine Halse nach der anderen fahren. Die Gefahr dabei ist das ruckartige Umschlagen der Bäume, wenn der Wind bei der Drehung in die andere Seite des Segels fällt, hohe Belastung für Rigg und Nerven. Gisela wird eine Meisterin in Schiften der Bäume.

Und dann fällt der Autopilot aus, zeigt genau in die Gegenrichtung. Ist saublöd, weil ab jetzt wird per Hand gesteuert und das ist gewöhnungsbedürftig für Gisela. Wird immer besser, der Skipper kann faulenzen.

Kurz vor Aspöfladen wehrt sich der Besan gegen das Segelbergen. Das Segel in 1/3 unten und es bewegt sich nichts mehr. Wir segeln also in die wunderschöne Bucht und können an einer Boje mittendrin festmachen.

Kimi muss an Land zum pinkeln, geht nur mit Beiboot. Also E-Motor auspacken, montieren, anschließen und Probestart. Nichts.
Der Motor braucht einen Magneten, per Leine am Handgelenk zu tragen für den Fall des Überbordgehens. Der Magnet ist unauffindbar. Also rudern. Kimi ins Boot (sehr ungern) und dann an Land.

Es war ein etwas anderer Segeltag, aber das Problem des Besans konnte gelöst werden und der Autopilot scheint sich auch wieder berappelt zu haben. Mal sehen, wie es uns morgen Richtung Trosa geht.
 

 

Abends 22 Uhr, 18°, sonnig, 4Bft aus West.

Nävekvarn

 Nävekvarn, Donnerstag, 29.05.2025

Zur besseren Verfolgung unseres Törns habe ich auf vielfachen Wunsch eine Karte mit Stationen angefertigt. Ich vergesse immer wieder, dass nicht alle Schweden so gut kennen wie ich, sorry.
 

P1          Västervik, etwas nördlich ist Loftahammar, da lag die Lambo im Winterlager
P2          Gryts Varv
P3          Arkösund
P4          Oxelösund
P5          Trosa
P6          Nynäshamn
P7          Dalarö
P8          Stavsnäs
P9          Sandhamn
P10        Stockholm
P11        Furusund

Das sind die Hauptstationen auf unserem Weg nach Norden bis wir wieder umdrehen, dann gibt´s eine Aktualisierung der Karte.

Am Dienstag sind wir von Arkösund nach Nävekvarn (11sm, östlich P4) bei zunächst sehr moderaten, südlichen Winden gesegelt. Wir lassen uns viel Zeit, denn wir werden erst am 16. Juni in Stavsnäs (P8) erwartet.

Im Laufe der nächsten Stunden frischte der Wind auf, bei Raumschotkurs (Wind quer zum Schiff bis achterlich) lief die Lambo in der Spitze 6kn.

Aber auffrischender Wind (5Bft) ist dann nicht mehr lustig, wenn du in den Hafen kommst und nur Stege in Luv vorhanden sind, du wirst von Steg durch den Wind weggedrückt. Zunächst hatten wir einen Platz in Lee, Gisela wie üblich sofort an Land mit Kimi, ich räume auf. Dann wurde ich aber vertrieben, weil dort Yachten zu Wasser gelassen wurden. Gottseidank war auf dem Leesteg ein Mitarbeiter der Werft und hat die Leinen angenommen. Bis dann die Lambo sicher am Steg lag waren Muckis gefordert.

Nävekvarn hat eine lange industrielle Tradition, hier wurden seit dem 16. Jahrhundert Gussteile hergestellt, unter anderem für Kanonen für den Dreißigjährigen Krieg. Das Gießereigeschäft wurde bis 2010 weitergeführt, heute sieht man davon nur wenige Überreste. In jedem 2. Häuschen standen damals die Holzöfen zur Schmelze des Eisens. Wo früher die Gießerei war, ist heute eine große Werft für Segel- und Motoryachten, es wird eifrig geslippt. Heute zeigt nur noch das Herregard vom alten Reichtum.

Nävekvarn ist wie viele schwedische Kleinstädte geprägt von Einfamilienhäusern mit großen Vorgärten, die Rasen sauber getrimmt.

Noch ein kleiner „Ausflug“ ins Maritime. Auf der Karte seht ihr waagerechte und senkrechte Striche. Die waagerechten stellen die Breitengrade, die senkrechten die Längengrade dar. An den Seiten der Karte sind Gradzahlen aufgetragen, z.B. 58° 38´ und 016° 48´. Entfernungen werden an der rechten oder linken Seite gemessen, so sind es von Arkösund nach Nävekvarn ca. 10sm.

Morgen geht es weiter nach Oxelösund, heute waren nur schwache Winde aus West  (genau von achtern = von hinten) angesagt, deshalb haben wir noch einen Tag drangehängt.

Nävekvarn, 17 Uhr, strahlend blauer Himmel, 19°

Gryts Varv, Tyrislöt, Arkösund

Sonntag, 25.05.2025, abends in Arkösund

Am Freitag 23.05. war Gryts Varv unser Ziel, 30sm nördlich. Ist zwar ein langer Schlag für unsere Crew (Kimi), aber dazwischen gibt es keine Häfen. Der Wind kam genau aus Süd mit 4 Bft, an sich moderat, aber halt genau von achtern. Es hat ordentlich geschaukelt, Kimi war not amused. Nach 7 Stunden waren wir dann am Ziel.

In Gryts Varv am Steg kommt uns ein Mann entgegen: „Das Restaurant ist noch nicht offen, aber wir sind ja da und können euch Schnitzel und Pommes anbieten“. Prima, wir kommen.
Im Lokal ist nur ein Tisch gedeckt, der Wirt kommt und eröffnet uns, dass sie erst am 25.05. die Alkohollizenz erhalten, er kann nur Softgetränke anbieten. Trinken wir den Wein halt anschließend an Bord.
Es ist definitiv noch keine Saison in Schweden. Aber die Toiletten und Duschen sind geöffnet. Da Gryts Varv nur eine große Werft ist, gibt es außer dem Restaurant keine Infrastruktur, deshalb sind wir am nächsten Tag weitergesegelt.

Samstag, 24.05. wollten wir nach Tyrislöt (13sm), da waren wir bisher noch nicht. Nach dem gestrigen langen Schlag war das eine Erholung, da zwischen den Schären kaum Seegang ist.
Laut Hafenhandbuch ein netter Hafen mit Campingplatz und kleinem Laden. Sowohl Gisela als auch ich haben das Hafenhandbuch nicht richtig gelesen, es gibt dort nämlich keinen Strom und kein Wasser am Steg,  Toilette und Dusche können am Campingplatz benutzt werden. Was nun?

Nach einem Spaziergang für Kimi hieß es „Leinen los“ und ab nach Arkösund (15sm), bei leicht zunehmendem Wind. Auch in Arkösund ist der Hafen leer, das Hotel hat noch nicht geöffnet, eine Kneipe hat Freitag, Samstag und Sonntag von 11 bis 16 Uhr geöffnet.
Aber es gibt Wasser und Strom am Steg, die Toiletten und Duschen sind nur 300m entfernt und der ehemals kleine Lebensmittelladen ist frisch renoviert und hat ein großes Angebot. Alles ok.

Die Sache mit Querwind (5Bft) und Anlegen ist nicht einfach für die hohen Aufbauten der Lambo. Nach dem 3. gescheiterten Versuch, in Lee an den Steg zu gehen, haben wir halt den Steg in Luv genommen. Für Nichtsegler: In Lee wirst du vom Steg weggedrückt und liegst ruhig, in Luv wirst du auf den Steg gedrückt und die Fender dazwischen knarzen die ganze Nacht.
Am nächsten Morgen haben wir dann mit Hilfe eines Schweden dann doch an einem Platz in Lee  festmachen können.

Morgen bleiben wir noch hier, am Dienstag geht es weiter, mal sehen wohin.

Sonntagabend, 21:30 Uhr, bewölkt, 13°, Wind aus Süd 5Bft

 

Idö

Donnerstag, 22.05.25, Abends auf Idö

Die letzten Tage waren mit einigen Arbeiten ausgefüllt. Am Montag kam die Lambo ins Wasser, nachdem die Werft die letzten Ausbesserungen abgeschlossen hatten. Sollten schon vor 14 Tage erfolgen, aber sie sind immerhin fertig geworden. Bis zum Schlafengehen haben wir angefangen, das Schiff zu putzen, sind aber nicht fertig geworden, morgen ist auch noch ein Tag. Die erste Nacht auf dem Schiff war recht frisch, die Heizung sprang nicht an.

Am Dienstag war Mastsetzen angesagt, damit hatte die Werft ihren Job erledigt. Gisela hat den Großeinkauf gemacht, ich habe das Rigg getrimmt und die Bäume angeschlagen. Gefühlt tausend Kleinigkeiten fallen an, am Abend war die Lambo zum Auslaufen bereit.

Mittwoch ging es einen kleinen Schlag (17sm) nach Västervik, wir hatten keine Kaffeekanne mitgenommen. Nach dem Einkauf noch einmal in das Restaurant Mocca Deli, Pizza essen. Zurück auf dem Schiff funktionierte die Heizung, Gottseidank.

Die nächsten Tage soll laut Windvorhersagen der Wind aus südlichen Richtungen kommen, unsere Pläne einige Tage nach Süden zu segeln haben sich damit erübrigt. Ein Hüpfer aus der Schlängelei um Västervig  ging nach Idö, laut Hafenhandbuch sehr nett. Aber hier ist mausetote Hose. Kein WC, keine Dusche, kein Café, alles verrammelt. Aber am Steg gibt es Strom, unser Heizöfchen macht das Deckshaus warm. Denn die Heizung funktioniert nicht. Auch nach vier Stunden Fehlersuche kein Erfolg.

Morgen geht es nach Gryts Varv (30sm), ein größerer Yachthafen mit gutem Restaurant, hoffentlich hat da die Saison schon angefangen.

Idö, 20 Uhr, sonnig, 10°

Die ersten Tage

 Donnerstag, 22.05.25, Abends auf Idö

Die letzten Tage waren mit einigen Arbeiten ausgefüllt. Am Montag kam die Lambo ins Wasser, nachdem die Werft die letzten Ausbesserungen abgeschlossen hatten. Sollten schon vor 14 Tage erfolgen, aber sie sind immerhin fertig geworden. Bis zum Schlafengehen haben wir angefangen, das Schiff zu putzen, sind aber nicht fertig geworden, morgen ist auch noch ein Tag. Die erste Nacht auf dem Schiff war recht frisch, die Heizung sprang nicht an.

Am Dienstag war Mastsetzen angesagt, damit hatte die Werft ihren Job erledigt. Gisela hat den Großeinkauf gemacht, ich habe das Rigg getrimmt und die Bäume angeschlagen. Gefühlt tausend Kleinigkeiten fallen an, am Abend war die Lambo zum Auslaufen bereit.

Mittwoch ging es einen kleinen Schlag (17sm) nach Västervik, wir hatten keine Kaffeekanne mitgenommen. Nach dem Einkauf noch einmal in das Restaurant Mocca Deli, Pizza essen. Zurück auf dem Schiff funktionierte die Heizung, Gottseidank.

Die nächsten Tage soll laut Windvorhersagen der Wind aus südlichen Richtungen kommen, unsere Pläne einige Tage nach Süden zu segeln haben sich damit erübrigt. Ein Hüpfer aus der Schlängelei um Västervig  ging nach Idö, laut Hafenhandbuch sehr nett. Aber hier ist mausetote Hose. Kein WC, keine Dusche, kein Café, alles verrammelt. Im Sommer muss es hier richtig brummen, das Restaurant oberhalb des Hafens hat mindestens 80 Plätze und ist ganz neu.
 

Aber am Steg gibt es Strom, unser Heizöfchen macht das Deckshaus warm. Denn die Heizung funktioniert nicht. Auch nach vier Stunden Fehlersuche kein Erfolg.

Morgen geht es nach Gryts Varv (30sm), ein größerer Yachthafen mit gutem Restaurant, hoffentlich hat da die Saison schon angefangen.

Idö, 20 Uhr, sonnig, 10°