Montag, 09.06.2025, abends auf Utö
Zunächst Landsort auf Öja, Donnerstag 05.06.
Die Insel Öja ist 4km lang und 400m breit, genau von Nord nach Süd gerichtet. Landsort leitet sich ab von „Lands oort“, das südlichste Kap des Landes. Im malerischen Dorf (Storhamn) am Südende der Insel ist eine der wichtigsten Lotsenstationen Schwedens, die meisten der 25 bis 30 Bewohner sind mit dem Lotsendienst verbunden. Und jeder hat einen Briefkasten.
Ein kleiner Laden, ein Café, eine Kirche, vielmehr gibt es nicht. Heute ist alles noch geschlossen, wie bisher überall. Aber im Sommer letzten Jahres war hier richtig was los.
Der Hafen Skravleviken im Norden ist sehr klein, Toiletten und Duschen sind vorhanden, kann man aber auch bei einem Hafengeld von SEK 385 (ca € 35) verlangen.
Die Hafengebühren haben überall deutlich angezogen.
Gesegelt sind wir auch, ganz gemütlich die 15sm bei moderatem Wind aus den richtigen Richtungen. Gegen Abend wurde es dann doch ruppiger und wir waren froh, windgeschützt in der Bucht zu liegen.
Nynäshamn (P6), Freitag 06.06. bis Samstag
Der Wind kommt genau aus Süd und wir müssen genau nach Nord. 5Bft und alte Windsee, kein gemütliches Segeln mehr. Wir versuchen es, aber trotz Bullenstander eiern wir in den Wellen hin und her. (Bullenstander nennt man eine Leine von der Baumnock weit nach vorn um den Großbaum zu stabilisieren.) Die Hälfte gesegelt und dann den Rest motort.
Rechtzeitig im Hafen zu sein lohnt sich manchmal, speziell wenn es immer stärker windet. Am Abend legt der Wind auf 7Bft im Hafen zu, drei Leinen am Steg und zwei Leinen an der Boje und du kannst ruhig schlafen.
Hier in Nynäshamn ist am Hafen schon richtig was los, die Restaurants haben offen, bei den Eisdielen stehen die Leute auch schon Schlange, der Gemüsestand hat wie im letzten Jahr tolles Gemüse und in der Rökeri steppt der Bär. Drei Frauen hinter der Theke und im Laden warten über 10 Menschen auf Bedienung. Wenn du hier reingehst kommst du mit mehr raus, als du einkaufen wolltest.
Nynäshamn hat auch eine gediegene Seite, eine Insel etwas abseits der Stadt.
Vor 2 Wochen habe ich ziemlich heftig das Schienbein poliert, gestolpert und an der Treppenstufe zum Halten gekommen. Der 5 cm Riss will nicht richtig heilen, also will ich zu einem Doktor und mir was verschreiben lassen.
In Nynäshamn gibt es keine Arztpraxis. Ich müsste zum nächsten Krankenhaus ca. 35km Richtung Stockholm. Was dem Herrn Lauterbach so vorschwebte ist hier in Schweden schon lange Wirklichkeit. Es wird auch ohne Arzt gehen, dauert nur etwas länger.
Auf Utö, Sonntag 08.06. bis Montag
Von Nynäshamn nach Utö sind es nur 12sm, aber ohne Wind sind es halt 12sm unter Motor. Unsere Bilanz Segel- gegen Motormeilen verschlechtert sich zusehends, nur noch 92 zu 70. Aber Nynäshamn lädt nicht zum weiteren Verbleiben ein, ist halt nur eine andere Stadt.
Auf Utö waren wir schon letztes Mal, allerdings im Juli. Da war es richtig voll, mit Ach und Krach haben wir noch einen Platz, eingezwängt zwischen zwei Motoryachten ergattert. Heute ist der Hafen leer, mit uns noch zwei Segelyachten und eine dicke Motoryacht. Weil nix los ist, legen wir uns längsseits an den Steg, ist zwar teuer aber der Kimi kommt besser von Bord.
Die Liegegebühr für eine Nacht inkl. Elektrizität beträgt SEK 920, ungefähr € 82! Unglaublich
Je näher man nach Stockholm kommt, desto teuer werden die Gebühren, aber so viel?
Mal sehen, wie es in Dalarö aussieht, da wollen wir morgen hin. Vorausgesagt sind 4Bft aus südlichen Richtungen, könnte ein schöner Segeltag werden.
Abends 22 Uhr, bedeckt, 15°, schwachwindig